Krippe auf dem Weg

Eine Reise durch den Advent

Es beeindruckt mich, wie viele Menschen unserer Region in diesem Advent ihre Türen geöffnet haben. Den ungebetenen, mindestens doch unerwarteten Besuch hereingelassen haben. In Häuser und Herzen.

In den Reisetagebüchern unserer Reisegruppen lese ich von Begegnungen der besonderen Art: Von gemeinsam verbrachter Zeit. Von Kerzenanzünden und Plätzchenessen. Von Plätzchenbacken auch. Ich lese von Unternehmungen und Ausflügen. Vom Hirten, der alles ganz genau untersuchen musste, und es schließlich sogar bis nach Eisenach schaffte. Ich lese von gemeinsamen Besuchen bei lieben Menschen. Und nicht nur einmal von Enkelkindern, die es ganz genau wissen wollten.

Man könnte sagen, es sind doch nur Figuren! Spielzeug! Nichts Besonderes!

Die Einträge in den Büchlein erzählen eine andere Geschichte:
Sie erzählen von Menschen, die sich eingelassen haben auf diese Begegnungen. Die Obdach geboten und die Gäste liebevoll umsorgt haben. Sie erzählen auch vom "Prölleken" mit der Nachbarin, die doch eigentlich nur eben den Koffer vorbeibringen wollte.  

Und dann lese ich immer wieder davon, wie die fremden Figuren den Weg in heimatliche Krippen fanden. Manchmal war dort noch Platz. Denn die eigenen Figuren waren noch gar nicht eingezogen. Manchmal wurden sie kurzerhand dazu gestellt. Fanden sich dann neben Kollegen wieder. Oder auch in trauter Runde von gleich zwei heiligen Elternpaaren. Auch in den Koffern, die den Weg zurück gefunden haben, hat sich was verändert:  Da wurden Geschenke dazu gelegt, kleine Mitbringsel. Und Maria und Josef, die waren am Ende tatsächlich zu dritt!

Man könnte sagen, es sind doch nur Figuren!
Jesus sagt: "Wo zwei oder drei, da bin ich mitten unter ihnen." Und: "Was ihr getan habt, einem von meinen geringsten hölzernen Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Mit den Figuren ist ein wenig von dem Zauber, den der Advent mit sich bringt, in die Häuser unserer Region gezogen. Da war Spannung und Freude und Überraschung und Sehnsucht. Und ganz viel Erzählen von dem, was der Advent, was Weihnachten einem ganz persönlich bedeutet. Da wurde Verantwortung übernommen und füreinander gesorgt. So sehr, dass sogar eine Vermisstenmeldung aufgegeben wurde. Und dass diese zu Nachfragen führten. So viele haben sich Gedanken gemacht, wo die drei Weisen, wo Ochs und Esel wohl geblieben sind.

So wie ich unsere Reisenden kenne, bin ich sicher: Sie haben einen guten Ort gefunden. Und Menschen, die sie bei sich aufgenommen haben. Oder mussten vielleicht einen Umweg nehmen, um später wieder zu uns zu stoßen.

Wer sich traut, die Tür zu öffnen, und das Herz vielleicht gleich auch, der kann beschenkt werden und erleben, dass Gott im Kleinen zu uns kommt. Dass das Wunder des Advents manchmal im Verborgenen liegt. Unscheinbar und unverhofft. Dass Begegnung unser Leben reicher macht. Und Licht und Wärme auch in unsere Häuser bringt.

(Rebecca Basse)


An Dezembertagen kann es sein, dass es freundlich klopft,
dass Besuch kommt, unverhofft,
dass dir jemand Brötle backt
und die dicksten Nüsse knackt.
Dass er dir ein Lied mitbringt
und von seinen Träumen singt.

An Dezembertagen kann es sein,
dass Menschen plötzlich
Flügel tragen und nach Herzenswünschen fragen.
Riesen werden sanft und klein,
laden alle Zwerge ein.
Dezember müsste es immer sein!

(aus einem Reisetagebuch, von Anne Steinwart)

Bewegte Tage in Israel und Palästina

Von Hans-Albert Limbrock

Soest/Arnsberg.  Es sollten Tage des Glaubens, der Begegnung und der Besichtigung von historischen Stätten aus der Bibel werden. Doch es wurden Tage der Angst und der Sorge. Zehn Tage lang war eine Gruppe aus dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg in Israel, um „Bibel und Gegenwart, Natur und Gesellschaft zu erleben“ – so die Beschreibung in der Reiseankündigung. Organisiert wurde die „Studien- und Begegnungsreise“ von der Evangelischen Erwachsenenbildung in Zusammenarbeit mit dem professionellen Veranstalter Exodus-Reisen aus Bad Lippspringe. Am Donnerstag und Freitag vergangener Woche gelang es schließlich, die 21 Männer und Frauen mit dem Organisationsteam um Pfarrerin Rebecca Basse und Pfarrer Ralph Frieling mit Sonderflügen, die das Auswärtige Amt organisiert hatte, nach Deutschland auszufliegen.

Doch der Reihe nach: „Uns geht es gut und wir fühlen uns in Sicherheit.“ Das war die zentrale Botschaft der Gruppe wenige  Tage nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas, bei denen weit über 1000 Israelis ihr Leben ließen. Während das Programm in den ersten Tagen, Reisebeginn war der 3. Oktober, mit Besuchen in der Weißen Moschee in Akko, einer Fahrt auf die geschichtsträchtigen Golanhöhen, in Nazareth oder einer Bootsfahrt auf dem See Genezareth noch wie geplant stattfinden konnte, mussten die restlichen Ausflüge gestrichen werden. Weder Bethlehem noch Jerusalem und auch nicht Hebron im Westjordanland konnten von der Reisegruppe zunächst wie geplant angesteuert werden.

„Das war natürlich sehr bedauerlich für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, sagte Lena Husemann, Leiterin der Regionalstelle Soest der Erwachsenbildung im Kirchenkreis, über die diese Reise angeboten wurde. „ Aber weitaus wichtiger war, dass es allen gutging und wir unsere Sorgen gemeinsam teilen konnten.“ Husemann stand die gesamte Zeit im engen Austausch mit den Teilnehmenden und den Verantwortlichen vor Ort

Am Freitag vor den Anschlägen hatte man zunächst in einem Hotel in Tiberias am See Genezareth und damit gut zweihundert Kilometer vom Gazastreifen entfernt, Quartier bezogen und wollte ursprünglich Samstagmorgen über Jericho nach Bethlehem fahren. Man war bereits in der Frühe losgefahren, als die ersten Nachrichten über den blutigen Terrorakt der Hamas am Rande des Gaza-Streifens die Runde machten. Die Weiterfahrt wurde daraufhin sofort abgebrochen.

„Zum Glück“, so Lena Husemann, „konnte die Gruppe in das Hotel in Tiberias zurückkehren und dort erst  auch bleiben. Das hat zunächst alles ein wenig einfacher gemacht.“ Vor Ort war auch der Geschäftsführer von Exodus-Reisen aus Bad Lippspringe, Majed George Kharoufeh, dem Veranstalter und Organisator dieser Reise. Gemeinsam wurde  überlegt, ob es Sinn mache, die Reise mit einem Alternativprogramm fortzusetzen oder ob man sich lieber um eine vorgezogene Rückreise bemühe. Das allerdings gestaltete sich als schwierig, da der Flugverkehr von und nach Israel  eingeschränkt war.

Am Dienstag vergangener Woche sind die 21 Männer und Frauen dann mit dem Bus nach Jerusalem gefahren, wo man vorläufig Quartier beziehen konnte. Husemann: „Die verschiedenen Optionen wurden von dort aus gecheckt. Aber es konnte sich alles auch stündlich immer ändern.“ Kharoufeh stand dabei in engem Austausch mit der Deutschen Botschaft.

Die Stimmung in der Gruppe sei trotz der angespannten Situation und der latenten Gefahr „im Rahmen der Möglichkeiten“  gut gewesen. „Einige“, so Husemann, „hatten mehr Sorgen als andere. Aber alle fühlten sich bei der Reiseleitung in guten Händen.“

Von der kriegerischen Auseinandersetzung, von Kämpfen oder Raketeneinschlägen hatten die Mitglieder der Reisegruppe direkt nichts mitbekommen. Auf den Straßen sei zwar das Militär sehr präsent, hieß es, aber das sei in Israel ohnehin fast überall und ständig der Fall.

Am Mittwoch und Donnerstag kam dann endlich Bewegung in die Versuche, vorzeitig nach Deutschland zurück zu fliegen. Mit Unterstützung von Familienangehörigen zuhause war  es gelungen, Plätze in einer der acht Lufthansa-Maschinen zu bekommen, die auf Intervention des Auswärtigen Amtes deutsche Bundesbürger aus Israel ausgeflogen haben.

„Wir sind froh und unendlich dankbar“, so Lena Husemann, „dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Reise wohlbehalten am Freitagabend in Frankfurt angekommen sind.“ Eine Teilnehmerin hatte sogar das Glück, bereits am Donnerstag zurückfliegen zu können. Ein Familienmitglied hatte von Deutschland aus für sie einen der begehrten Plätze ergattern können.

Husemann: „Die komplette Gruppe hat pausenlos die Hotline der Fluggesellschaft angerufen, massiv unterstützt wurden sie dabei von Angehörigen und Freunden in der Heimat. Nach fünf Stunden dann endlich mit Erfolg. Der Ehemann einer Teilnehmerin hatte von zuhause Plätze für alle verbliebenen zwanzig Reisenden einen Flug für den Freitag  bekommen.“

Der für Samstag angesetzte reguläre Rückflug mit Turkish Airlines wurde übrigens gecancelt. Umso wichtiger war es, dass der Rückflug mit der Sondermaschine geklappt hat. Husemann: „Sonst hätten wir ein echtes Problem gehabt.“

(veröffentlicht auf der Seite des Kirchenkreises Soest-Arnsberg am 15.10.2023)

Mitglieder der Reisegruppe vor der Klagemauer

Mutig und stark - wir haben es geWAGt!

Familien-Kirchentag in der Region WAGE für kleine und große Helden:

 

Da war ganz schön was los!

Am Samstag, den 26. August 2023 trafen sich bei perfektem Wetter auf dem Gelände rund um die Christuskirche in Erwitte große und kleine, mutige und vorsichtige und viele richtig gut gelaunte Menschen aus der ganzen Region.

Nach einem Gottesdienst "für Groß und Klein", bei dem alle tatkräftig dabei sein und mitmachen konnten, war an zahlreichen Stationen Heldenhaftes zu erleben und auszuprobieren.

Für das leibliche Wohl sorgten die Menschen am Grill und ein gut ausgestatteter Getränkewagen. Wer selbst Hand anlegen wollte, konnte sich am Lagerfeuer ein Stockbrot backen. Und dann war da noch ein vielfältiges und überbordendes Kuchenbuffet, gespendet von zahlreichen Menschen aus Kindergärten und Gemeinden.

 

Ein großer Dank gilt allen, die dabei waren:

Große und Kleine.
Musiker*innen.
Kuchenbäcker*innen und Grillmeister.
Bastelfeen und Tattoo-Künstlerinnen.
Baumeister*innen und Streckenpersonal.
Mitarbeitende aus den drei evangelischen Kindertagesstätten unserer Region.
Presbyterinnen und Presbytern.
Küsterinnen und Freiwillige der Jugendfeuerwehr Erwitte.

Und viele, viele mehr!

Und nicht zuletzt die Familien-Rock'n'Roller von KrAWAllo , die uns zum Schluss noch einmal richtig in Bewegung versetzt haben!

Danke - ! - dass wir gemeinsam unterwegs sind!
 

11 Uhr  WAGE-Gottesdienst für Groß und Klein
16 Uhr Konzert: Familien-Rock'n'Roll Krawallo
17 Uhr Abschlusssegen

Dazwischen: Aktionen, Spiel und Spaß für die ganze Familie

 

Bilder vom Tag gibt es auch auf der Seite der Evangelischen Kirchengemeinde Geseke.

 

"KrAWAllo" - wer ist das denn?

„Wir sind schön und gut und richtig, wie wir sind“ Mit diesen Zeilen aus „Du bist so“ erreichte KrAWAllo deutschlandweit Aufmerksamkeit. Kinder mitsamt ihrer (Groß-) Eltern, aber auch zufällige Zuschauer/innen werden gemeinsam von den Familien Rock ́n ́Rollern aus OWL in Bewegung versetzt: zueinander & miteinander mit einem fröhlichen Mit- Mach- Programm. Seit mehr als 10 Jahre ist KrAWAllo auf den Bühnen Deutschlands unterwegs – wenn auch aus ökologischen Gründen mittlerweile hauptsächlich in OWL & der schönen Umgebung. Mit Klavier, Cajon und Bass schafft KrAWAllo einen ganz eigenen, unverkennbaren Sound & begeistert damit nicht nur die Kinder, sondern auch zwei weitere Generationen mit ihrem Mix aus eigenen Songs & den ein oder anderen bekannten Hit von anderen Kinderstars im KrAWAllo- Style. Ihre „Du bist so“ Hymne der Vielfalt wurde schon 2019 zum Internet- Hit für das Projekt zum Welt- Down- Syndrom- Tag (WDST).

Es segne dich Gott, der Vater.
Er hat dich einzigartig geschaffen.
Er hat so viel Einmaliges und Wundervolles in dich hineingelegt.
Du bist sein Superheld!

Es segne dich Jesus,
der größte Superheld der Welt.
Er will dein Freund sein.

Es segne dich der Heilige Geist.
Durch ihn hast du Superkräfte und kannst Großes bewirken.

Reich gesegnet wurden wir beim ersten Familien-Kirchentag der Region WAGE.

"Mutig und Stark - wir haben es geWAGt!"

Sommerkirche in der WAGE

Die WAGE ist vielfältig: Menschen, Landschaft, Orte und auch Gottesdienste.

Nicht erst mit dem aktuellen Sommerkirchen-Plan wurde deutlich:
Hier geht was und zwar ganz schön viel Verschiedenes!

In den Sommerferien 2023 ließen sich die Menschen der Region erstmals auf einen besonderen Gottesdienst- und Predigtplan ein. Nicht nur die Pfarrerinnen und Pfarrer machten sich auf den Weg durch die Predigtstätten der Region, auch die Menschen unserer drei Kirchengemeinden fanden neue Orte, andere Menschen und ungewohnte Gottesdienstformen. Manches war auf positive Weise irritierend, manches wurde anderer Form ganz neu entdeckt.

Eine gute Erfahrung - die sich bestimmt wiederholen lässt!

"Durchkreuztes Leben" - Passionszeit 2023

An vier Freitagen in der Passionszeit nahmen wir uns Zeit für verschiedene Aspekte der Kreuzigungsgeschichte:

  • 24. Februar 2023 - "Unterstützung" (Christuskirche Erwitte)
  • 10. März 2023 - "Berührung" (Auferstehungskirche Anröchte)
  • 17. März 2023 - "Zusammenbruch" (Emmauskirche Geseke)
  • 24. März 2023 - "Schaulust" (Apostelgemeindehaus Rüthen)

Es begleiteten uns Bilder von Sieger Köder und auch ein großes Kreuz aus Holz.
Wir trugen es mit uns auf dem Weg. Genauso wie unsere Fragen und Erfahrungen:

Wann hatte und habe ich Unterstützung nötig?
Wovon lasse ich mich berühren?
Kenne ich Momente des Zusammenbruchs?
Wo bin ich schuldig geworden?

Am Ende stand eine große Verwandlung.
Aus dem Kreuz voller Fragen, voll von Schwerem und Versagen wurde im WAGE-Gottesdienst am Ostermontag ein blühendes Zeichen des Neuanfangs.

Seelsorge: Begegnung im Leben

Seelsorge - was ist das eigentlich?
Wo hat mir das selbst schon gut getan?
Seelsorge - kann ich das auch?

Diesen Fragen schnupperten im November 2021 Ehrenamtliche aus den drei Gemeinden Erwitte-Anröchte, Geseke und Warstein nach. Begleitet wurden sie dabei von Pfarrer Tim Roza, Pfarrer im Seelsorge-Referat des Kirchenkreises, und Regionalpfarrerin Rebecca Basse.

In einer fröhlichen Runde entwickelte sich ein lebendiger Austausch über Begegnungen mitten im Leben, über Seelsorge und Ehrenamt.

WAGE auf dem Weg - 13. Juni 2021

„Vielen Dank für diese Abenteuerwanderung, das war toll!“ so hieß es nach dem gemeinsamen Ausflug der WAGE zum Lörmecketurm in Warstein.

Knapp 30 junge und ältere Menschen machten sich am 13. Juni miteinander auf den Weg. Einen Schritt nach dem anderen erreichten wir schnell das erste Ziel: Am Lörmecketurm war Gelegenheit für eine ausgedehnte Pause und für die schwindelfreien zum Aufstieg auf den Turm. Der Ausblick von hier oben über den sich stetig verändernden Wald und unsere Region war beeindruckend und regte zum Nachdenken an.

Am Kapellenplatz erinnerten wir uns, dass Gott mit uns unterwegs ist, in den vergangenen harten Monaten genauso wie in der kommenden hoffentlich ganz anderen Zeit. Für den weiteren Weg wurde dieser Segen direkt gebraucht: Die Veränderungen hatten auch vor unserem Wanderweg nicht halt gemacht. Und so suchten sich kurze und lange Beine ihren Weg durch Gräben und über gefällte Baumstämme, bis wir schließlich alle froh und wohlbehalten wieder ankamen, gefüllt von der Begegnung mit altbekannten und neuen Begleitern und in dem Bewusstsein, gemeinsam etwas geschafft zu haben.